zitzewitz

Bei der FIM Enduro Vintage Trophy auf der Insel Elba belegt das deutsche Trophy-Team Platz zwei. Bester Einzelfahrer ist Stefan Hau auf Rang 12. Das Vasenteam Germany 5 mit Reinhard Klaedtke, Ole Fleischer und Jürgen Althaus klassiert sich auf 11.

Der FIM Weltcup für klassische Geländesportmaschinen vor Baujahr 1986 fand 40 Jahre nach der legendären Sechstagefahrt 1981 auf der Urlaubsinsel vor Piombino statt. Phantastisches Spätsommerwetter empfing die 400 Fahrer aus 15 Nationen, Ernüchterung machte sich jedoch schnell bei der Anmeldung und der technischen Abnahme breit: manche Fahrer brachten insgesamt sieben Stunden in den Schlangen zu und konnten ihre Maschinen erst gegen Mitternacht in den Parc Fermè schieben.

Die Strecke ging an zwei Tagen über eine Länge von rund 70 km und musste täglich zweimal durchfahren werden. Am zweiten Tag änderte sich die Richtung und auch ein Teil des Parcours. Knallharte Feldwege durch die mediterrane Vegetation gespickt mit Steinen und Unmengen an Staub waren zu bewältigen, manche Teilnehmer von 1981 empfanden die Runde in diesem Jahr (offensichtlich auch aus Altersgründen) anspruchsvoller als damals.

Gastgeber Italien wollte den totalen Erfolg von 1981 (Trophy- und Vasensieg) wiederholen und schickte ein starkes Team mit den beiden Ex-Weltmeistern Tullio Pellegrinelli und Giorgio Grasso sowie Enrico Tortoli an den Start, doch die Zündung an Grassos KTM 250 quittierte schon am ersten Tag den Dienst. Dadurch platzierte sich das französische Team mit Peterhansel, Charbonnel und Viardot an der Spitze und gab diese bis zum Finale nicht mehr aus der Hand. Charbonnels 1975er KTM 400 zeigte deutliche Abnutzungserscheinungen, er konnte sich gerade noch auf dem 45.Gesamtrang ins Ziel retten.

teuchert
Arnulf Teuchert

Das deutsche Trophyteam mit Bert von Zitzewitz (Maico 250), Andreas Weber (MZ 350) und Johannes Steinel (Kramer 280) etablierte sich ab dem ersten Tag auf dem zweiten Rang, dicht gefolgt vom spanischen Team. Für unsere Spitzenfahrer stellte die Strecke keine besondere Herausforderung dar, der Genuss beim Endurofahren stand eindeutig im Vordergrund.

Spannung dann nochmal beim Abschluss-Motocross auf einer 2 km langen Strecke über einen Stoppelacker, die hervorragend präpariert und gewässert war: Weber und Steinel platzierten sich in ihren Läufen jeweils in der Spitzengruppe, während von Zitzewitz nach einer Startkollision nur noch als letzter seines Laufs ins Ziel kam. Der zweite Platz auf dem Treppchen der Trophywertung war dem Team aber nicht mehr zu nehmen.

Spitzensport auf ganz hohem Niveau dann bei einem der letzten Motocross-Läufe in dem Stephan Peterhansel, selber Enduro-Weltmeister der Jahre 1997 und 2001, auf einer Yamaha IT 250 gegen den 250ccm Weltmeister aus dem Jahr 2000, Matteo Rubin aus Italien auf einer ´79er KTM 250, antrat. Rubin gewann den Start und Peterhansel wurde bei einer Kollision fast von der Maschine gehebelt, klebte sich aber bald ans Hinterrad des Italieners, zwischen die beiden passte während des Rennens über vier Runden kaum ein Blatt Papier. Peterhansel musste am Ende nach mehreren Attacken dem jüngeren Italiener den Vortritt lassen, wurde aber dennoch Sieger der Gesamtwertung.

Platzierungen deutscher Fahrer in der Einzelwertung unter den ersten 50

12. Stefan Hau, Maico
22. Johannes Steinel, Kramer
26. Manuel Rüger, Kramer
38. Uwe Weber, MZ
42. Jürgen Althaus, Kramer
47. Bert von Zitzewitz, Maico

Platzierungen deutscher Teams in der Vase unter den ersten 25

11. TEAM GERMANY 5 mit Reinhard Klaedtke, Ole Fleischer und Jürgen Althaus
17. TEAM GERMANY 2 mit Tobias Auerswald, Jens Ziegenhahn und Oliver Ritz
24. TEAM GERMANY 7 mit Andreas Holz, Christian Tesdorff und Olaf Behncke

klaedtke weber
Reinhard Klaedtke (links) und Uwe Weber (#3)

Randnotizen

Paul Listl, 96. im Gesamtklassement und Andreas Dutziak (175.) waren schon 1981 in Elba am Start.

Bert von Zitzewitz wurde sowohl 1981 als auch 2021 mit der Trophymannschaft Vize-Weltmeister bzw Weltcupsieger auf Elba und war der einzige Fahrer, der in beiden Rennen für eine Trophymannschaft startete.

Reinhard Klaedtke aus dem siegreichen DDR-Trophyteam in Jelenia Gora in Polen 1987, fuhr mit seiner MZ 350 auf den 180. Platz im Gesamtklassement.

Haudegen Arnulf Teuchert (#143), Sieger der Vase 1980 in Brioude gemeinsam mit Bert von Zitzewitz, kämpfte sich mit seiner Herkules 80 als 215. ins Ziel.

Ergebnisse und Infos:
http://isde2021vintage.ficr.it/#/END/plus/pdf/FIM%20ENDURO%20VINTAGE%20TROPHY/RQDZZ/3



Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.