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Die ADAC MX Masters Saison 2024 verspricht Spannung. Über 350 Bewerbungen sind für die 20. Saison der Serie in den vier Klassen ADAC MX Masters, ADAC MX Youngster Cup, ADAC MX Junior Cup 125 und Junior Cup 85 eingegangen. 22 Nationen rollen bei den acht Veranstaltungen von April bis September an das Startgatter.

Mit den europäischen Marken KTM, Husqvarna, GasGas, Fantic und TM sowie den japanischen Fabrikaten Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha sind neun Hersteller vertreten, im Laufe der Saison könnte Triumph dazustoßen. Das Niveau der Spitzenfahrer hat sich für die Jubiläumssaison noch weiter hochgeschraubt. Doch wer hat die besten Aussichten im Kampf um die Meisterschaft?

Nagl will den Hattrick

Nach dem vierten Titel im ADAC MX Masters, dem zweiten in Folge, strebt der amtierende Champion Max Nagl den Hattrick an. Der Teamwechsel in die Mannschaft von KMP-Honda-Racing powered by Krettek hat sich für den gebürtigen Bayern 2023 ausgezahlt: auf neuem Motorrad im neuen Umfeld war er frisch motiviert und meldete bereits beim Saisonauftakt in Fürstlich Drehna mit drei Laufsiegen seine Titelambitionen an. Bereits 2021 war Nagl der Mann, den es zu schlagen gilt, bis ihn eine Trainingsverletzung aus dem Titelkampf warf.

Nach den back-to-back Meisterschaften 2022 und 2023 zieht der Routinier auch 2024 als größter Favorit in die Saison. Zu alt für Siege und den Titel fühlt sich Max noch nicht. Mit einem weiteren Erfolg würde er mit dem Rekordmeister Dennis Ullrich gleichziehen.

In seiner ersten MX Masters Saison 2019 fuhr Tom Koch direkt in die Top 5 der Meisterschaft, seitdem hat er die Serie immer unter den besten Drei abgeschlossen. 2022 gelang ihm der erste Laufsieg, 2023 ist der Knoten dann auch für den ersten Veranstaltungs-Gesamtsieg des Kosak Racing Team-Piloten geplatzt. "ToKo" ist enorm konstant und fährt kontrolliert, wodurch er auch selten verletzt ist.

Die große Frage ist: muss man für einen Titelgewinn in der Königsklasse auch mal Risiken eingehen oder gelingt es Tom 2024, noch eine Schippe draufzulegen, ohne aus seiner Komfortzone herauszugehen?

Voilá Jordi Tixier

Dass er große Titel gewinnen kann, hat der Franzose bereits früh mit dem Sieg in der MX2-Weltmeisterschaft bewiesen. 2020 und 2021 gewann er das ADAC MX Masters, doch Nagl verhinderte Tixiers Hattrick. Schon oft hat der Routinier bewiesen, dass er mit viel Herz und Biss fährt und niemals aufgibt. Manchmal wirkte er jedoch fast ein bisschen zu verbissen.

Nachdem er sich ursprünglich dazu entschieden hatte, sich aufs Supercross zu konzentrieren, trat er 2023 dennoch recht kurzentschlossen und ohne große Vorbereitung im Team KMP-Honda-Racing powered by Krettek an. Ein technischer Defekt gleich zu Saisonbeginn hat ihn im Titelkampf direkt in die Rolle des Verfolgers gezwungen. Doch im Saisonverlauf fand er zu alter Stärke zurück und schien deutlich mehr Spaß am Fahren und Racing zu haben. Für 2024 konzentriert er sich wieder voll aufs Motocross und zusammen mit der "neuen Lockerheit" muss man ihn als Titelkandidaten auf der Rechnung haben.

Henry Jacobi geht auf Angriff

2018 gewann Henry Jacobi das ADAC MX Masters, bevor er sich voll auf die WM konzentrierte. Für 2023 kehrt er zurück in die ADAC-Serie, doch trat bereits beim Saisonauftakt in Fürstlich Drehna mit gestutzten Flügeln in Form einer Schulterverletzung an. Henry biss auf die Zähne und fuhr einige starke Rennen. Doch im Saisonverlauf musste er einsehen, dass die Verletzung größer war als seine enorme Willenskraft. Der KTM Sarholz Racing Team-Pilot ließ sich die Schulter im Sommer operieren, nahm sich die Zeit für die Heilung und ist wiedergenesen voll motiviert. Für ihn ist das klar erklärte Ziel 2024 der Titelgewinn. Bleibt er unverletzt und behält er sein Temperament im Griff, ist das Ziel nicht zu hoch gegriffen.

KTM-Kollege Maximilian Spies hat in seiner Rookiesaison 2023 bereits gezeigt, was in ihm steckt. Viele Experten trauten dem großgewachsenen Talent in seiner ersten Saison auf dem 450 ccm Motorrad viel zu. Dass das berechtigt war, bewies er bereits beim dritten Rennen in Randers, als er im Rennverlauf an seinem Trainingspartner Max Nagl vorbeizog und für eine Weile in Führung ging.

In Tensfeld gelang ihm nach dem ersten Laufsieg direkt auch der erste Veranstaltungssieg. Auch in der Weltmeisterschaft bewies er, dass er keine Angst vor großen Namen hat. Mit einem Jahr Erfahrung, einer guten Fitness und viel Selbstvertrauen möchte er 2024 konstant aufs Podium fahren und um den Titel kämpfen.

Dennis Ullrich, das große Fragezeichen

Der 5-fache Champion Dennis Ullrich hat seinen Helm wieder aufgesetzt. Er ist die große Unbekannte im Titelkampf 2024. Dass er weiß, wie man Meisterschaften gewinnt, hat der Rekordmeister mehr als genug bewiesen. Doch wie gut und schnell kommt er nach seiner Rennpause seit dem Sommer 2021 wieder in Fahrt? Er selbst fühlt sich gut und ist zuversichtlich, räumt jedoch auch ein, dass die Fitness vor Saisonbeginn noch nicht ganz wieder vorhanden ist. Eine Bereicherung ist die Rückkehr von "Ulle" ins KTM Sarholz Racing Team gewiss.

Weitere internationale Fahrer wie Kevin Brumann Davy Pootjes, Jakub Teresak, der wiedergenesene Michael Sandner, Petr Polak, Gert Krestinov und mehr möchten in dem Reigen an der Spitze des Feldes mitmischen.

Zu den über 100 eingeschriebenen Piloten der Königsklasse zählen auch etliche einheimische Topfahrer wie Nico Koch, Noah Ludwig, Stefan Ekerold, Tim Koch, Lukas Platt, Paul Haberland und Mike Stender, der nach einer langen Verletzungspause wieder an das Startgatter rollt. Gespannt sein darf man auch auf die Leistungen der Klassenaufsteiger wie dem ADAC MX Youngster Cup Champion Oriol Oliver, Cato Nickel, Mike Gwerder und Marnique Appelt.

Die Saison startet mit der ersten von acht Veranstaltungen am 20./21. April in Fürstlich Drehna.