WM-Niveau für Jedermann – von den Hexengräben hinauf zum Dormes – 60 Jahre Erfolgsgeschichte des MSC Goldbach e.V.

Club-Beginn
Die Anfangszeiten des MSC Goldbach

Der MSC Goldbach ist nicht nur ein Verein, der seit 60 Jahren Sportgeschichte schreibt, sondern ein Vorzeigeunternehmen, dass die legendäre Strecke am Dormes zu Weltruhm verhalf. Speziell durch die einzigartige Streckenlänge und – Führung im bekannten Talkessel am Dormes wuchs der Bekanntheitsgrad des MSC Goldbach auch International. Einzigartig deswegen, da die Nähe zum Ort und die damit verbundenen Auflagen der Gemeinde hinsichtlich Naturschutz und Lärmbestimmungen nie zu einem Bruch zwischen Verein und Gemeinde führte.

Historische Rennen2
Historische Rennen

1952 gründeten sechs Motorradbegeisterte den DKW-Club-Goldbach. 1955 folgte dann die erste Geländefahrt in den legendären Goldbacher Hexengräben die vom 17-jährigen Hessen Josef Sell in der 125er-Klasse gewonnen werden konnte. Es folgten unzählige Veranstaltungen mit dem Wechsel auf das Gelände „Dormes“ oberhalb des Waldschwimmbades, das aktuell auch für die Deutsche-Cross-Country-Meisterschaft genutzt wird. Bereits 1966 zählte man über 100 Fahrer bei den Veranstaltungen. Vom Erfolg verwöhnt strebte man zu Höherem und konnte nach einigen Arbeiten an der Strecken 1968 den ersten DMV-Moto-Cross-Lauf abhalten. In dieser Zeit kostet der Eintritt 3 DM und eine Flasche Bier gerade mal 1 DM. Mittlerweile hatte der MSC Goldbach knapp 100 Mitglieder.

Rennstart-Historisch
Das waren noch Zeiten...

1973  erfolgte dann die international Ausrichtung und man schaffte es 18 Spitzenfahrer aus 8 Nationen für die 500ccm-Klasse an den Dormes zu locken. Das Spektakel wurde damals schon von 3000 Zuschauern besucht. In einer geheimen Mitgliederwahl wurden 1979 die Weichen für den ersten Weltmeisterschaftslauf in Goldbach gestellt. Am 15. April 1979 trug man sogleich den Weltmeisterschaftslauf in der 125ccm-Klasse aus. 20.000 Zuschauer verfolgten Harry Everts – Vater des 10fachen Motocross-Weltmeisters Stefan Everts aus Belgien – wie er dem Japaner Akira Watanabe in seine Schranken verwies. 1985 konnte der MSC Goldbach wieder einen WM-Lauf der 250ccm-Klasse durchführen. Unterstützt durch eine einmalige Werbekampagne in Form von  einer Millionen Bierdeckel – die in  ganz Deutschland verteilt wurden(!) – die den Aufdruck der Moto-Cross-Weltmeisterschaft in Goldbach trugen. Ergebnis: Mehr als 10.000 Zuschauer. An diesem Tag fand Jacky Vimond, genannt „Der rosarote Panther“, keinen Weg an Österreichs Heinz Kinigadner vorbei und verlor somit den WM-Titel '85.

Bierdeckel
Legendäre Bierdeckelwerbung

Es folgten diverse internationale Veranstaltungen wie Seitenwagen-Rennen oder der neu geschaffenen Inter-DM. Nachdem man für 1990 die Zusage erhielt wieder einen WM-Lauf abzuhalten, mussten Modernisierungsmaßnahmen in Form der jetzt bestehenden Gebäude her. Es folgte ein WM Lauf unter anderem mit dem bekannten Belgier Eric Geboers, der extra via Hubschrauber eingeflogen wurde. Leider erreichte dann auch diesen Verein ein Einbruch im Jahr 1998, der dazu führte das keine Moto-Cross-Rennen mehr veranstaltet wurden. Zwar gab es zwischendurch Versuche mit der IGE wieder Fuß zu fassen, was zwar ansatzweise gelang, aber nicht an die legendären erfolgsverwöhnten früheren Zeiten heranreichte.

Luftbild
Die Strecke aus der Luft

2005 kamen dann die ersten Veranstaltungen zur Deutschen-Cross-Country-Meisterschaft, die von da an bis heute den Verein wieder zu gewohnten Erfolg verhalfen. Unter anderem fand in Goldbach der legendäre Fight zwischen den Cross-Country Multichamp Simo Kirssi auf seiner Werks-BMW-HP2 gegen den Enduroweltmeister Giovanni Sala auf der nagelneuen KTM Super Enduro 950 statt, die der Finne Simo Kirssi für sich entscheiden konnte. Auch unsere Aushängeschilder aus der Motocross-Weltmeisterschaft wie Bernd Eckenbach oder Endurohaudegen Arne Domeyer und natürlich der unumstritten LeTouquet-Meister Arnaud Demester waren nur einige der Spitzenpiloten, die sich zur Deutschen-Cross-Country-Meisterschaft nicht nur in Goldbach einfanden. Allein diese beachtlichen Namen zeigen was möglich ist, wenn sich ohne Hierarchie und gleiches Mitspracherecht für alle eine produktive Einheit in einem Verein formiert.

Start mit Zuschauer RB und Turm
Lauf zur Deutschen Cross Country Meisterschaft 2012

Somit konnte auch am 21./22.07.2012 beim Lauf zur Deutschen-Cross-Country-Meisterschaft mit einer Teilnehmerzahl von 733 Fahrern in allen Klassen ein neuer Rekord aufgestellt werden. Mittlerweile darf leider nur an zwei Tagen im Jahr diese Strecke genutzt werden – Training während des Jahres ist nicht möglich. Dafür werden aktive Fahrer vom Verein durch Kostenübernahme der Trainingsgebühren auf fremden Strecken entschädigt und unterstützt. Von seitens des Umweltschutzes muss nach einer Veranstaltung am Dormes jedes Jahr eine Neuanpflanzung von Sträuchern und Obstbäumen erfolgen, sowie Grassamen auf der gesamten Strecke aufgebracht werden.

Rennstall Supporter
Auch ein eigener Fuhrpark gehört zum MSC Goldbach

Der MSC Goldbach zeigt, das mit Zusammenhalt und Engagement der heutige Zweirad-Offroad-Sport immer noch im Einklang mit Anwohnern (!), Behörden und im Sinne des Umweltschutzes möglich ist. Kanalisierter und richtig organisierter Offroad-Sport, wie es die Deutsche-Cross-Country-Meisterschaft in intensiver Zusammenarbeit mit den Vereinen bietet, schützt nicht nur die Natur, sondern hinterlässt in geeigneter Weise auch positive Eindrücke in der heutigen kritischen Gesellschaft und der Industrie.

Infos: www.msc-goldbach.de

Weitere Eindrücke:

Historische Rennen1

GCC Beachparty

Strecke1

Strecke2 m. Obstbäume und Zuschauer

WM-Lauf

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