Mit Ken Roczen nimmt erstmals ein Deutscher eine Supercross-Saison in den USA unter die Räder. Noch dazu aussichtsreich im Kampf um Spitzenränge. Was Ken leisten kann, wird man am Samstag in Anaheim beim Auftakt der 250er-Westküstenmeisterschaft sehen. Der Thüringer bereitet sich seit Mitte November in Kalifornien vor, seit 1. Januar ist er offiziell KTM-Werksfahrer.
Traditionell gehören die Kawa-Asse von Pro Circuit zu den Favoriten. Noch ist unklar, wen Teamchef Mitch Payton ins Rennen schickt. Dem Vernehmen nach sollen Josh Hansen, Tyla Rattray und Broc Tickle starten. Hansen und Team-Neuzugang Tickle sind bewährte Kräfte, wie schnell und stabil Ex-Weltmeister Tyla Rattray ist, bleibt abzuwarten. Der Südafrikaner hat noch kein Supercross in den USA bestritten, obwohl´s bereits seine dritte Saison in Übersee wird.
Auch bei Honda ist offen, auf wen das GEICO-Team im Westen setzt. Vermutlich sind es Eli Tomac, der Sohn von Mountainbike-Legende John, und Wil Hahn. Tomac ist SX-Rookie, Hahn wurde vom Troy Lee Team in die höher angesiedelte GEICO-Satellitenmannschaft geholt.
Und dann ist da natürlich Ken Roczen, der mit Nummer 194 startet. Ken fährt unter der Obhut von Teamchef Roger de Coster, der wie das deutsche Ausnahmetalent von Suzuki kommt. Experten trauen dem Vizeweltmeister allemal Podestplätze zu, auch wenn ihm im Vergleich zum 250er-Establishment unzählige Rennrunden in U.S. Stadien fehlen. Zu Kens wenigen Indoor-Erfolgen zählt das Supercross in Dortmund 2009.
Roczens Markenkollegen PJ Larsen und evtl. Marvin Musquin starten an der Ostküste. Ende Februar beginnt der Titelkampf in Atlanta. Bis dahin stehen sieben Westküsten-Rennen im Programm, die Roczen alle bestreiten soll. Aus der Suzuki-Ecke droht ihm am ehesten Gefahr von Ryan Morais, der vor allem im Supercross immer wieder aufhorchen lässt. Dessen Markenkollege Martin Davalos, Kyle Cunningham (Yamaha) und das Troy Lee-Trio (Cole Seely, Travis Baker, Christian Craig) kommt weniger für Siege infrage.
Sollten Dean Wilson, Blage Baggett (beide Kawasaki), Justin Barcia (Honda) und Musquin tatsächlich an der Ostküste starten, hätte Ken die vielleicht etwas leichtere Aufgabe erwischt. Aufgrund seiner WM-Verpflichtungen steht für den Mattstedter zwangsläufig nur die Westküste zur Debatte.
Im Gegensatz zum Geplänkel der (250er-)Teams, und sehr zur Freude der Fans, zeigt die neue Miss Supercross Dianna Dahlgren während aller 17 Rennen Präsenz.
