Die AMA Supercross Tour gastierte am Wochenende erstmals in Nashville, Welthauptstadt der Countrymusik. Da geht was, rein PR-technisch. Und erst recht, wenn man eine landesweit bekannte Country-Ikone als Großtante hat.
Genau das ist der Fall bei Cole Seely, Teamkollege von Ken Roczen im Honda-Werksteam. Tante Jeannie Seely ist Sängerin, Songschreiberin und Grammy Preisträgerin. Nachdem die beiden Supercross-Asse in der Woche vor dem Rennen zahlreiche Interviews und Medientermine absolvierten, u.a. mit "Nashville Entertainment Weekly", "Think Country", "The Country Note" oder "WSM650 Country Radio", folgte das eigentliche Highlight am Freitagabend.
Roczen und Seely durften auf die Bühne des "Grand Ole Opry" in Nashville. Mehr Country geht nicht. Das Musiktheater ist genau so legendär wie die dazugehörige Radioshow und eine der größten Touristenattraktionen in Tennessee. Jeannie Seely interviewte die beiden Stars, bevor der Abend mit Livemusik einen gewohnten Verlauf nahm. Am Samstag sang Großtante Seely zum Auftakt des Abendprogramms im Nissan Stadium die Nationalhymne.
Weil eine Woche nach dem Rennen die MotoGP in Texas gastiert, waren auch Weltmeister Marc Marquez und sein Bruder Alex rein "zufällig" in der Stadt. Marquez, selbst leidenschaftlicher Crosser, nutzte die willkommene Gelegenheit, mit Seely und Roczen zu fachsimpeln.
Seely, Marquez, Roczen (v.l.n.r.)
"Wir sind definitiv überarbeitet", kommentierte Seely anschließend. "Ganz ehrlich, es ist verrrückt. Wir (Supercrosser) haben alle das gleiche Programm, aber es ist sehr hart. Wir sprachen mit Marc darüber. In der MotoGP sind es maximal drei Wochenenden in Foge, wir haben 15! Das ist irre. Wir hätten alle eine längere Karriere bei weniger Rennen. Aber wir müssen das erledigen, also bleiben wir fokussiert und pushen uns durch die letzten Runden."
In Nashville klassierte sich Seely zum zweiten Mail hintereinander vor Roczen. Der Kalifornier verbesserte sich in der Meisterschaft von acht auf sieben.
