Es ist eine verrückte US Supercross Saison 2019. Beim fünften Rennen in San Diego gibt es mit Eli Tomac den vierten Sieger. Nach Justin Barcia, Ken Roczen und Cooper Webb hat die Serie mit Kawasaki-Pilot Tomac jetzt auch schon den vierten Leader. In San Diego sahen die Fans bereits das zweite Schlammrennen der noch jungen Saison.
Die Bedingungen in der südkalifornischen Metropole waren noch zwei Nummern härter als beim Auftakt vor vier Wochen. Stundenlanger Regen ruinierte die Strecke komplett. Die Rennen wurden zu einem reinen "Survival Race". Bei diesen Verhältnissen ist ein guter Start Gold wert. Genau den hatte Tomac. Der dreifache Motocross-Champ, der noch immer auf seinen ersten Supercross-Titel in der Königsklasse wartet, führte das Rennen fast von Beginn bis zur zwölften und letzten Runde an. Im Ziel hatte er 4,2 Sekunden Vorsprung auf Marvin Musquin und 7,2 auf Ken Roczen.
Cooper Webb, Sieger der letzten beiden Läufe, verliert seine Meisterschaftsführung an Tomac. Der KTM-Neuzugang fällt nach Sturz (und Rang acht) zurück auf vier. Zwischen ihm und Tomac lauern Musquin und Roczen. Die Top 4 sind nur durch wenige Zähler getrennt. Letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt lag der zweitplatzierte Roczen schon 15 Zähler hinten, der viertplatzierte Cole Seely schon 28.
"Es hätte besser laufen können", kommentierte Roczen seine Performance. "Es hätte Platz zwei sein können. Alle Punkte sind wichtig, aber alles in allem, ich habe ein paar Sachen verändert diese Woche und die Start sind besser. Starts sind wichtig heutzutage, und ich hatte den Holeshot. Aber in der zweiten Kurve habe ich es hergegeben. Ich konnte es gar nicht glauben. Bei diesen Bedingungen ist der Start die halbe Miete. Ich wusste, es wird ein langes Rennen. Am Ende dachte ich, ich bin auf drei, Marvin überholte mich, ich war nicht happy. Im Titelrennen sind wir nur vier Punkte zurück, es ist super eng. Die Saison startet nicht so richtig bis etwa Runde 10. Dann musst du wirklich vorne dabei sein, im Moment stelle ich mich einfach dem Kampf."
Justin Barcia war vor San Diego der fünfte Fahrer im Titelfight. Barcia musste das Rennen schon nach zwei Runden mit einem Defekt beenden. Der Yamaha-Pilot fällt zurück auf Meisterschaftsrang sieben.
250ccm - Cianciarulo, Marchbanks, Decotis
Bei den 250ern holt Adam Cianciarulo Saisonsieg Nummer drei. Cianciarulo hat in sechs Jahren als Profi noch keinen Titel gewonnen, obwohl er der erfolgreichste US Amateur aller Zeiten ist mit 11 nationalen Titelgewinnen im Jugend- und Juniorenbereich. In San Diego baut der 22-Jährige seine Führung auf den viertplatzierten Shane McElrath (KTM) spürbar aus.
Cianciarulos Teamkollege und Supercross-Rookie Garrett Marchbanks wird Zweiter und erzielt sein bis dato bestes Ergebnis. Die beiden Yamaha-Titelaspiranten Dylan Ferrandis und Colt Nichols landen auf den Position sieben und zehn.
AMA Supercross
San Diego, 450ccm
02.02.2019
1. Eli Tomac, USA, Kawasaki
2. Marvin Musquin, FRA, KTM
3. Ken Roczen, GER, Honda
4. Justin Bogle, USA, KTM
5. Chad Reed, AUS, Suzuki
6. Aaron Plessinger, USA, Yamaha
7. Joey Savatgy, USA, Kawasaki
8. Cooper Webb, USA, KTM
9. Blake Baggett, USA, KTM
10. Tyler Bowers, USA, Kawasaki
11. Vince Friese, USA, Honda
12. Dean Wilson, GBR, Husqvarna
13. Cole Martinez, USA, Suzuki
14. Cole Seely, USA, Honda
Punktestand nach 5 Rennen
1. Tomac 106
2. Musquin 102
3. Roczen 102
4. Webb 98
5. Wilson 80
6. Baggett 80
7. Justin Barcia, USA, Yamaha 74
8. Plessinger 66
9. Reed 65
10. Seely 65
