Titelverteidiger erfolgreich!
Um es vorweg zu nehmen: Alle drei amtierenden Titelträger waren in ihrer Klasse höchst erfolgreich.
Dabei sah es gerade in der Enduro1-Klasse gar nicht danach aus: Mike Hartmann( Bild oben) hatte als allererster Fahrer auf dem Kurs sein persönliches Problem mit der zweiten Sonderprüfung: Für die steile Auffahrt brauchte er mehrere Anläufe, was ihn weit zurück warf.
Doch während sich Jörg Haustein und Dirk Peter ein heftiges Duell lieferten, kämpfte sich der amtierende Meister wieder heran: In der letzten Sonderprüfung holte er noch 13 Sekunden auf Haustein auf, doch noch immer fehlte ihm eine halbe Sekunde. Peter war in dieser letzten Prüfung in der allerletzten Kurve gestürzt und wurde deshalb noch hinter Hartmann gezählt.
Doch die Überraschung kam mit der Ergebnisliste, weil nämlich Haustein an einer Zeitkontrolle eine Minute zu spät gestempelt hatte - und an der nächsten Kontrolle wieder zurück auf seinen alten Fahrplan. Das gab zwei Strafminuten und für den schnellsten Fahrer dieser Klasse an diesem Tag nur den 9. Platz.
Auch bei Ralf Scheidhauer (Bild oben) lief nicht alles nach Plan: Fahrerisch klappe es zwar, aber an der Zeitkontrolle riß ihm beim Nachziehen die Schraube vom Schalthebel ab. Der Rest steckte dann noch so fest, dass er alles Rausbohren mußte und einen neuen Schalthebel montierte. Wie wichtig aber das Kontrollieren von Schalthebeln ist, wissen die amtierenden Meister der Gespann-Klasse. Die verloren nämlich ihren Schalthebel in der Sonderprüfung, fuhren den Rest der Runde im dritten Gang zur Zeitkontrolle, wo ihnen dann aber aufgrund der schädlichen Behandlung die Kupplung verrauchte.
"Dafür, dass ich wohl gerade mal eine halbe Stunde auf dem Motorrad gefahren bin, klappt es doch erstaunlich gut," kommentiert Christoph Seifert seinen fünften Tagesrang, nachdem er von KTM auf Husqvarna gewechselt ist. Doch so wie ihm ging es wohl den meisten Aktiven, denn bei den Schneeverhältnissen in Deutschland sind wohl die Wenigsten vorher viel gefahren. 
Mit neuer Konkurrenz hatte Marcus Kehr (Bild oben) zu kämpfen: Auf der großen Langen Sonderprüfung konnte ihm allerdings Niemand das Wasser reichen: "Einmal ist mir auf dem Schnee und Eis das Vorderrad weggegangen - trotzdem hatte ich am Ende die schnellste Zeit meiner Klasse." Aber auf dem engen kurzen Cross-Kurs konnte ihm sein ehemaliger Teamkollege Bert Meyer jedes Mal 1-2 Sekunden abnehmen. Der war von der 125er auf die 525er KTM gewechselt, hatte aber seinen Fahrstil nicht geändert, sondern zieht weiterhin unverblümt am Kabel, dass der große 4-Takter teilweise wie eine 125er drehen muß. Doch der Erfolg gibt Meyer recht, er ist nicht nur in der Klasse, sondern auch im Championat auf dem zweiten Platz. Allerdings trotz seiner "Erfolge" in der Cross-Prüfung immer noch mehr als eine halbe Minute hinter Kehr!
Die offiziellen Ergebnisse (als PDF-Datei):
Int. Deutsches Endurochampionat
Enduro 1
Enduro 2
Enduro 3
Klasse 6 (Gespanne)
Klasse 7 (Senioren)
Klasse 8 (Historisch)
Klasse 10 (Quads)
Klasse 11 (125 ccm)
Klasse 12 (über 175 ccm)
Klasse 13 (250 ccm 4-Takt)
Klasse 14 (450 ccm 4-Takt)
Klasse 15 (über 500 ccm 4-Takt)
Klasse 16 (Damen)
Homepage des Veranstalters: /www.msc-niedergrafschaft.de/
